Erfolgreich verkaufen

Artikelpreise, Umsatz, Gewinn und Steuern

Die Idee ist geboren, aber wie starten?

Du hast eine Idee, ja, vielleicht schon ein fertiges Produkt und fragst dich jetzt, wie kann man es am besten verkaufen? Wir möchten hier gerne ein paar Tipps geben und zeigen, was auf einen zu kommt und was es zu beachten gilt. Wir weisen auch darauf hin, dass dies keine rechtliche Beratung ist. Widmen wir uns zuerst der Idee oder dem Produkt, was du unter die Leute bringen möchtest. Um es zu verkaufen, musst du einen Preis kalkulieren. Das Geschäft soll sich ja lohnen und man muss auch bedenken, dass Steuern anfallen für den Verkauf.

Verkaufspreis errechnen

Zuerst rechnest du alle Kosten auf, die entstehen, um ein Produkt verkaufsfertig zu machen. Das betrifft die Kosten für das Material. Hierzu rechnet man auch den Weg, der anfällt, um das Material zu beschaffen. Bestellt man es online, sind es Versandkosten, kauft man es in einem Geschäft in der Umgebung, fallen Zeit und Spritkosten an. Hier ist es clever, direkt für mehrere Bestellungen einzukaufen, damit Zusatzkosten und Zeitaufwand nicht zu hoch werden. Hat man kein Auto, sind es vielleicht Kosten für die öffentlichen Verkehrsmittel. Berechne auch deine Zeit, die du investierst, um das Material kaufen zu können. Dann fallen die Kosten für eine schöne Verpackung an, um den Artikel zu versenden. Es ist wichtig, dass der Artikel gut verpackt wird, denn wer kennt es nicht – wenn man etwas schön verpacktes enthüllt, gibt es einem ein besonderes Gefühl von Wertigkeit – und deine Produkte sollen dieses Gefühl auslösen, wenn der Empfänger sie zum ersten Mal betrachtet.

Beispielrechnung für einen genähten Turnbeutel

  • Stoff zzgl. Versandkosten (online bestellt) + Zeitaufwand
  • Besondere Borte + Fahrtkosten (im Geschäft in der Stadt gekauft) + Zeitaufwand
  • Seidenpapier, um das Produkt zu verpacken + Fahrtaufwand (im Geschäft in der Stadt gekauft) + Zeitaufwand
  • Versandkarton zzgl. Versandkosten (online größere Menge bestellt) + Zeitaufwand
  • Flyer, der beigelegt wird
  • Zeitaufwand Zuschneiden und Nähen
  • Zeitaufwand Kundenkommunikation
  • Zeitaufwand Produkt verpacken + frankieren + zur Post bringen

Nun hast du einen Blick auf den Aufwand und die Kosten, die für dich selbst anfallen, um das Produkt herzustellen und in einen verkaufsfähigen Zustand zu versetzen.

Jetzt geht es an die Wettbewerbs-Recherche

Hier ist wichtig:

  • Wie hoch ist der Preis, den Nachfrager (also potenzielle Käufer) bereit sind, für das Produkt zu zahlen?
  • Wie hoch sind die Preise anderer Anbieter für ein vergleichbares Produkt?

Zusammen mit den Selbstkosten bieten diese Punkte eine Basis für die Preiskalkulation. Wenn man ganz genau ist, kann man auch noch die Kosten für die Website bzw. den Shop einkalkulieren, hier kommt es auch auf den Anbieter und das Shop System an – da gibt es große Preisspannen. Dazu kommen wir später noch mal. Gehen wir nun davon aus, deine Idee steht und du hast den Produktpreis so angesetzt, dass er alle Kosten deckt und noch genug Gewinn übrig bleibt.

Was bleibt vom Gewinn? Welche Steuern werden abgezogen?

Das Geld, was auf deinem Konto dann für einen verkauften Artikel eingeht, gehört dir nicht komplett selbst. Es werden noch verschiedene Steuern abgezogen, diese hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich deiner unternehmerischen Tätigkeit und der gewählten Unternehmensform. Es können anfallen: Gewerbesteuer, Körperschaftssteuer, Einkommenssteuer, Abgeltungssteuer.

In vielen Ländern gibt es unterschiedliche steuerliche Regelungen für Selbständige, Kleinunternehmer und verschiedene Unternehmensstrukturen. Kleinunternehmer könnten unter Umständen von der Umsatzsteuer befreit sein, während andere Unternehmensformen möglicherweise bestimmte steuerliche Vorteile oder Verpflichtungen haben.

Es ist ratsam, die spezifischen steuerlichen Vorschriften und Regelungen für deine Unternehmensform und deinen Standort zu überprüfen. Ein Steuerberater kann dir dabei helfen, die genauen Informationen zu erhalten, die auf deine individuellen Umstände zutreffen.

Tipp: Lege dir den prozentualen Steueranteil bei jedem verkauften Artikel zurück, damit bei der Steuererklärung keine Überraschung auf dich wartet.

Beispiel Handmade Shop

Anja näht Bettwaren. Als sie mit Ihrem Projekt auf den Markt gegangen ist, hat sie viele Anbieter gefunden, die Bettwaren günstiger verkaufen. Damals stand sie vor der Entscheidung – geht sie auch auf so einen Preis? Dann hätte sie aber an der Qualität sparen und von ihrem Wunsch abweichen müssen, wie sie ihre Produkte gestaltet. Dies wollte sie nicht. Die Bettwaren werden liebevoll in Handarbeit angefertigt und schön verpackt. Sie benutzt sehr gute Stoffe, die auch mal etwas mehr kosten. Also hat sie die Preise so kalkuliert, dass sie nicht an Qualität oder anderen Dingen sparen muss. So erreicht sie vielleicht nicht alle Zielgruppen an Käufern aber sie verkauft ihre Designs genau so, wie sie möchte. Nachdem sie nun mehrere Jahre an Erfahrung gesammelt hat, kann sie sagen, dass es die richtige Entscheidung war. Denn genau das, was ihre Produkte ausmacht, ist ihre Einzigartigkeit und jeder, der genau hinsieht, sieht auch, mit wie viel Liebe zum Detail ihre Bettwaren gemacht sind.

Wie geht es weiter?

Wir hoffen, hier war für den ein oder anderen eine gute Anregung dabei. Oft kommt es einem viel vor, all die neuen Dinge zu erlernen, die es zu beachten gilt. Am wichtigsten ist der Wille, der hinter der Idee steht und das man los läuft und einen Schritt hinter den nächsten setzt, den Rest findest du mit der Zeit heraus!

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